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Fortsetzung... Das Spiel mit Tarnung und Täuschung ist ein klassisches in menschlichen Beziehungen. Und es ist eines, das weit in die Entwicklungsgeschichte der Menschheit zurückreicht, als es um pure Überlebensmechanismen ging. Mittlerweile haben sich die Rituale verfeinert, doch die fundamentale Bedeutung ist die gleiche: So lange das eigene Überleben (heute: in einer Beziehung) gefährdet erscheint, wird mit verdeckten Karten gespielt, Überraschungsmomente bei Enttarnung hinterher inklusive. Parallen zur Jetztzeit aus der prähistorischen Welt lassen sich auch auf anderer Ebene ziehen: Die Mechanismen des Tarnen und Täuschens zum Zweck des beruflichen Erfolgs sind keine anderen als jene zum Zweck, Beute zu machen.

Das Spiel mit Tarnung und Täuschung ist daher auch ein klassisches in der Kunst. Die Chance auf das Überraschungsmoment bei Enttarnung, das eingefahrene Sehgewohnheiten aufbricht und damit auch Denkgewohnheiten, lässt sich kaum ein Künstler entgehen. Dabei werden verdeckte Parallelitäten zwischen den Zeiten herausgearbeitet und offengelegt, sowie andererseits auch, allzu offensichtliche Scheinrelationen als solche entlarvt. Dabei lässt sich eine künstlerische Herauforderung postulieren: In dem Maß, in dem die eingesetzten artifiziellen Mittel des Tarnen und Täuschens Selbstzweck sind und weniger dem Erkenntnisinteresse dienen, in dem Maß gerät Kunst in Gefahr, ihre Legitimation zur Nutzung des jeweils vorgegeben gesellschaftlichen Freiraums zu verlieren.