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Einladungsfolder "und sie verliefen sich im wald"

   

Fortsetzung Pressetext/Einladung

"Hier überlagern sich die Motive der Romantik wie etwa der Vollmond hinter den Wolken als popkulturelle Versatzstück mit dem kollektiven Bildarchiv unserer Mediengesellschaft“ (Martina Weinhart, Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2009). Die romantischen Aspekte, die Sehnsucht nach dem paradiesischen, das schöne und märchenhafte allerdings werden in der Ausstellung „...und sie verliefen sich im wald.“ nicht zufällig auch durch die Hinwendung zu anti-idyllischen und banalen Orten konterkariert. So wie auch das geschichtlich-romantische Idylle an sich nur als Gegenentwurf zu einer chaotisch-schrecklichen Wirklichkeit verstanden werden kann. Doch was damals als inhärente Botschaft oft ungewollt mittransportiert wurde, rückt jetzt ins Zentrum der künstlerischen Erkenntnis.“

Lila Rock* zeigt eine Installation mit weißen Stufen aus Papier, die scheinbar in die Wand hineinführen. Über dem damit suggerierten Wanddurchlass ist das Geweih eines Hirsches platziert. Dies allerdings nicht in traditioneller Art zum Betrachter gewendet, sondern vielmehr in Schaurichtung die Wand durchbohrend. Dabei fehlt der wesentliche Teil des Kopfskelettes, was gemeinsam mit daneben platzierten Tafelbildern, die ebenfalls mit dem Thema Jagd und Natur spielen, zumindest auf den zweiten Blick durchaus zu der gewünschten Irritation führt.
*Kerstin Rogge alias Lila Rock, geboren 1973 in München, lebt und arbeitet in Innsbruck und Berlin.

Robert Gfader* zeigt eine mehrteilige Fotoarbeit mit Text, die ins Außerfern (Tirol) führt. Der Künstler präsentiert Landschaftsbilder, die die Mülldeponien, die früher an denselben Stellen waren, nicht mehr erahnen lassen. Nur in den Bildunterschriften der einzelnen Landschaftsfotografien kann die ehemalige Nutzung als Abfallabladeplatz abgelesen werden. So entstehen in der Vorstellung des Betrachter wieder die „alte Ansichten“.
*geboren 1967 in München/D. Lebt und arbeitet in München.

Ulrike Königshofer* zeigt kleine Objekte, die aus an Legosteinen abgegossenen Keramiken bestehen. Sie erinnern an eine dreidimensionale Abbildungen von Viren. Ausgangspunkt des gezeigten Arbeitszyklus sind Arbeiten aus dem Jahr 2007. Auf kariertem Papier wurden einfache Algorithmen (mathematische Regeln) in geometrische Muster umgesetzt. Die Gebilde sehen einem Gewächs sehr ähnlich, dessen Keim in der Formel des Algorithmus steckt. Dabei gibt es 110.749.434 mögliche Zahlenkombinationen. Es geht um die biologische Frage, wie in der Natur etwas „aus sich selbst heraus“ entstehen kann. Für ihre Arbeiten ist die Evolutionstheorie nach Darwin relevant, die ganz entscheidend auf dem Zufälligen/Fehlerhaften beruht (etwa Mutationen der DNS Struktur).
*geboren 1981 in Koglhof/Steiermark. Lebt und arbeitet in Wien.

Stefan Malicky* zeigt „Natürlich/Unnatürlich: das Pilztagebuch“, eine Plastik aus Karton, Papier, Draht und Gipsbinden. Auf den ersten Blick wirkt die weiße dreidimensionale Arbeit wie organisch gewachsen, auf den Zweiten jedoch kommen Zweifel auf, ob es in der Natur überhaupt möglich ist, dass so viele Pilze auf so engen Raum existieren, beziehungsweise wachsen können.
*geboren 1971 in Klagenfurt. Lebt und arbeitet hauptsächlich in Wien.

Gerald Naderer* zeigt die Leinwandarbeit „Peace Will Come“. „Mit Schablonen, die er immer und immer wieder übereinander legt, dreht und wendet, erzeugt der Künstler ein Dickicht vegetativer Muster. Die Formengebilde stehen dem Betrachter als undurchdringlicher Dschungel gegenüber. Knallbunte Farben entfremden die Umrisse, von denen der Betrachter schon glaubte, sie als „natürlich“ einordnen zu können. Das Schemenhafte des Begriffs „Natur“ tritt als Ornament zutage. Der pathetische Gestus der „kontemplativen“ Landschaftsdarstellung der Romantik, der sich als Spiegel der menschlichen Seele betrachtete, wird hier zum verzweigten Unterholz und zu einer verwirrenden Vielfalt des Details“. (Katharina Zimmer, 2009)
*geboren 1976 in Eibiswald. Lebt und arbeitet in Wien.

Markus Bacher* zeigt Ölskizzen, in denen es um Orientierung geht. Sie dienen als markante Wegweiser und geben Einblicke in die Bildentwicklung. „Bacher kombiniert Zeitgenössisches mit Mythologischem und eine Koexistenz von Humor und Ernsthaftigkeit scheint möglich. Das Finden von Formen und Farben betreibt der Künstler manisch, um jene Präzision zu erreichen, derer etwa die Sprache entbehrt. Da mag ein Motiv mitunter wirken, als wäre es mit Leichtigkeit geschaffen, aus einer Bewegung heraus. Tatsächlich ist das Leichte aber Schwierig zu machen“. (E. Uhrmann, 2009)
*geboren 1983 in Kitzbühl. Lebt und arbeitet in Wien.