12.11. - 31.12.09 transgressing transience Alfredo Barsuglia , Anna Ceeh, Gabriele Kaiser-Schanz, Christiane Spatt Die Fähigkeit zu flexibler, bedarfsorientierter Veränderung und somit die Gabe, sich immer wieder neu zu definieren und zu positionieren, um nicht in Bedeutungslosigkeit zu versinken, gelten in unserer spätkapitalistischen Leistungsgesellschaft als Grundvoraussetzungen für eine geglückte Existenz. Austragungsort dieser Inszenierungen ist in zunehmendem Maße unser Körper. Die aktuelle Gruppenausstellung zeigt künstlerische Interpretationen dieser Selbst(er)findungsprozesse... |
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ferner als gelacht, 15.9.-22.10.2009 Holzeis, Kasalicky, Knoechl Bei der Ausstellung werden Objekte und Malereien gezeigt. Holzeis, Kasalicky und Knoechl sehen die Malerei als ihre gemeinsame Ausgangsbasis, auf die ihre Arbeiten aufgebaut sind. Es gibt eindeutige Gemeinsamkeiten und Überschneidungen und doch ist es augenfällig, wie unterschiedlich ihre Herangehensweisen sind. In seinen Bildern betreibt Christoph Holzeis* fortwährend ein konsequentes Abtasten der paradoxen Möglichkeiten des Mediums der Malerei. Dieses wird auf historischer, formaler und ästhetischer Ebene analysiert und die Frage nach Bildvorstellungen gestellt: Wie muss ein Bild konstruiert sein, damit es als solches funktioniert? Dabei werden Bildräume und Oberflächen getauscht um Erwartungshaltungen zu brechen und neue Bildformen zu finden. Auch die Anekdote – das Gegenständliche – spielt in die Bedeutungserweiterung mit hinein und ist sogar eine Bedingung für diese. So entsteht jedes Bild aus dem Umgang mit den möglichen, das heißt verfügbaren und hinzufügbaren Elementen, woraus sich sprachförmige Zusammenhänge ergeben, die als solche erkannt, jedoch nicht übersetzt werden können. *geboren in 1978 in Wien. Lebt und arbeitet in Wien. Der für Luisa Kasalickys* Malerei der letzten zwei Jahre typische Mix aus unterschiedlichen Baumaterialien und vorgefertigten Dekorartikeln wird collageartig aus der Fläche heraus kompakt geschichtet, montiert, gelegt oder gehängt, darüber, darunter und daneben. Ein quer durch den Raum gelegter, hellblauer Spannteppich lappt sich an seinen Rändern, wirkt wie die Reminiszenz eines Slapsticks. Anders als Jessica Stockholder oder Rachel Harrison in ihren raumbezogenen Installationen, die wie Malerei wirken, legt Luisa Kasalicky sichtbare inszenatorische Fallen, die mit räumlichen Strukturen brechen. Es entstehen Malerei-Installationen, die sich durchaus einer prekären Balance aussetzen, einen Zustand des Überlaufens in räumliche Strukturen vermitteln und durch das Einbeziehen raumkonstruierender Elemente wie Säulen in den Ausstellungsraum geradezu hineinschwappen. Die Materialauswahl folgt dem malerischen Zusammenspiel der Farben, minimale Eingriffe werden durch das Lackieren einzelner Oberflächen gesetzt. Während des Produktionsprozesses entwickeln sich spezifische Dynamiken, welche geometrische und farbige Strukturen, Grundformen, Horizontale, Vertikale, Diagonale, Welle, Kurve oder Raster aufgreifen. Einerseits berührt die Formensprache aktuelle Rekurse in der Auseinandersetzung mit Bildsprachen der Moderne, andererseits wendet sich Luisa Kasalickys Malerei gegen Neoformalismen, indem sie gleichzeitig deren Beschränkungen mitreflektiert und entgrenzt. (Ursula Maria Probst) *geboren in 1974 in Prag. Lebt und arbeitet in Wien. Birgit Knoechl* arbeitet konsequent in Schwarz-Weiß gehaltenen Papierarbeiten „[…] stets in eine[n] direkten Bezug zum Raum. Wesentlich ist dabei der sensible Umgang mit dem fragilen Material Papier sowie ein Interesse an der differenzierten Oberflächenstruktur, die von Birgit Knoechl bewusst einbezogen wird. In ihrer Arbeit assoziiert sie das Wachstum der Linie anhand von pflanzlichen Formen. Das Material übernimmt dabei sowohl die Rolle des Bildträgers als auch des Bildzeichnens, indem das Papier zuvor durch Birgit Knoechl bearbeitet und mit Tusche bemalt wird. Die Formenwelt ihrer Papierskulpturen spielt dabei bewusst mit der Frage von Vorbild und Wahrnehmung durch den Betrachter. Wenngleich sie ein abstraktes Linienknäuel in den Raum setzt, assoziiert man Strukturen und Formen des Vegetabilen. Durch den Kontrast von weißer und schwarzer Fläche wird zudem eine Bewegung durch das Spiel von Licht und Schatten erzeugt. Ihre Installation formt ein Labyrinth von Linien, das in sich eine eigene autonome Welt zu bilden scheint und den Raum für sich einnimmt wie parasitäre Pflanzen, die auf ihrem Wirt wuchern.“ (Silvie Aigner) *geboren 1974 in Wien. Lebt und arbeitet in Wien. |
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18.6.-16.7.2009 I think I fancy you, „Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren", lautet die Kernthese des renommierten Kommunikationswissenschafters und Psychoanalytikers Paul Watzlawik. Kommunikationsverweigerung also ein Ding der Unmöglichkeit? Ein wortloses Sich- Wegdrehen ein eindeutiges Signal? Oder doch nur unendliche Quelle für Missverständnisse? Die Gruppenausstellung „I think I fancy you.“ - “Oh, fantastic. Can you feed the fish?” zeigt künstlerische Interpretationen terrestrischer Formen des In-Verbindung-Tretens. Kader Muzaqis* Video “I keep thinking” (5:51 Min., 2005) spielt in einer Zahnarztpraxis. Der Künstler hat seine eigene Behandlung gefilmt. Sein Zahnarzt zeigt sich gesprächig, er erzählt ihm, dass er in seiner Freizeit selbst künstlerisch tätig ist, berichtet von Bekanntschaften und Beziehungen, die ihn inspirieren, aber auch von Problemen in seinem kreativen Schaffen. Durch seine Redseligkeit kommt es zu einer Umkehr der konventionellen Rollen: Der eigentliche Patient ist der Arzt. Er erfährt Heilung, indem er sich dem Künstler anvertraut. *geboren 1985 in Vushtrri/Kosovo. Lebt und arbeitet in Wien. Bei Wendelin Pressls* Beitrag "Winged Altarpiece" (40 X 135 cm, 2005) handelt es sich um 2 Pizzaschachteln, die so aneinander montiert sind, dass man sie wie einen Flügelaltar auf- und zumachen kann. Außen steht "Guten Appetit", innen hat der Künstler mit Permanentmarker eine Antennenlandschaft in die leeren Schachteln gezeichnet, denn, so Pressl: „Fernsehen und Pizza essen sind ja irgendwie verwandt oder zumindest im Alltag längst eine Verbindung eingegangen. Die Welt als flache Scheibe, die in einem Pizzakarton Platz findet.“ *geboren 1971 in Graz. Lebt und arbeitet in Wien In seiner Fotoserie „Handyverweigerer“ (85 x 60 cm, 2007) setzt sich Klaus Taschler* mit den Verheißungen von Mobiltelefon-Anbietern auseinander. Sie versprechen ihren Kunden, ihr Leben per Knopfdruck kommunikativer und unabhängiger zu machen. Verlockungen, denen nur eine scheinbar konservative Minderheit widersteht. Der Künstler führt diese „Handyverweigerer“ in Versuchung, indem er Werbeslogans von Mobiltelefon-Herstellern auf sie projiziert. Diese Botschaften prallen aber an ihnen ab, die Verweigerer erweisen sich als konsequent resistent. *geboren 1973 in Salzburg. Lebt und arbeitet in Wien. Julia Weidner* singt meist im öffentlichen Raum und dokumentiert dies in Form von Videoclips: Nichts ahnende Passanten werden von ihr willkürlich mit bekannten Popsongs besungen und sind dadurch Teil ihres performativen Aktes, der Alltagsszenen eine ungewöhnliche Atmosphäre verleiht und gleichzeitig zur Reflexion einlädt. Im Video ”you got it“ (3:53 Min., 2004) zeigt Weidner Menschen beim Shopping in Kaufhäusern. Sie kommentiert ihr Kaufverhalten durch das Singen des Refrains “anything you want, you got it“. In ”let it be” (2:26 Min., 2005) beschallt die Künstlerin im Stau steckende Autofahrer mit dem gleichnamigen Beatles-Klassiker. *geboren 1977 in Neuburg/Donau, Deutschland. Lebt und arbeitet in Wien. |
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8.5. - 12.6.2009 I´m sorry angel, |
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17.3.-18.4.2009 no colour no cry, Die Gruppenausstellung “No Colour No Cry” präsentiert unterschiedliche, künstlerische Positionen und mediale Auseinandersetzungen zum Thema schwarz/weiß. Gerry Ammann untersucht in seinen Werken die Möglichkeiten zwei- und dreidimensionaler Darstellungen zum Thema “Raum“. Sie zeigen deren Grenzen auf und gehen scheinbar auch über diese hinaus. Im Flat 1 wird die Serie „Tragbare Räume“ präsentiert, die eine Annäherung an die Malerei darstellt. Hannes Glaser spielt in seiner Installation „Lichtspiel“ mittels Projektion/Injektion mit der Verschiebung von Positiv-/Negativwahrnehmung. Während das gleiche Motiv einmal als Schablonenpositiv zur Negativprojektion wird, erfährt es als gemaltes Sujet einen Positivschatten, der je nach Intensität der Lichtquelle und dem Neigungswinkel der Trägerkomponenten variiert. Michael Goldgruber erstellte in Anlehnung an seine Arbeiten mit Rundblicken zum Thema “Ausschauhalten und Medialisierung der Landschaft” eine animierte 360° Fotosequenz im Hinterhof von flat 1. Ebenso zeigt er mit seiner Fotoarbeit „Touch the Sky With Glory“, entstanden in Ladakh/Nordindien, Motive, die sich durch architektonische Eingriffe in Landschaftsräume zum Zwecke der Erfahrbarmachung des Sublimen auszeichnen. Verena Resch entwickelte für die Aufnahmen von “Moving landscape 08” ein eigenes Videokamerawurfobjekt. Durch das Werfen befreit sie das Kameraauge vom intentional gerichteten Blick. Die Wiederholung stellt Erscheinungsparallelen zu Gewohnheitsritualen her, wie etwa dem nebenher laufenden Fernsehapparat: der Inhalt wird nebensächlich, entscheidend ist das parallel Fortlaufende. Die visuelle Überreizung, die funktionslosen Bewegungen und die Orientierungslosigkeit lenken die Aufmerksamkeit auf einen unvorhersehbaren zufälligen Punkt. Natalia Weiss hat sich Tiere als Vermittler ihrer Bildinhalte gewählt, die sich mit schriftlichen Mitteilungen zweidimensionale und virtuelle Bildräume teilen. Eine einfache Interpretation wäre weit gefehlt: der Titel des Radierzyklus "zustände" verrät bereits, dass es um eine Parallelaktion geht, die Körperhaltungen von Tieren psychologischen Vorgängen beim Menschen gegenüberstellt. |
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15.1.-26.2.2009 move in Maria Hanl, Karin Maria Pfeifer, Sula Zimmerberger, Ewa Kaja, Hilde Fuchs Mit einer pre-opening-show am 15. Jänner 2009 startet flat 1, in der Schikanedergasse 2, ein neuer Off-Space für Ausstellungen. Das Ankoppeln an bestehende Kunstevents der benachbarten Galerienszene im Freihausviertel ist Programm: weiter |
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